Weser Lied [nur Text]

WESER LIED (Text)

 

Hier hab' ich so manches liebe Mal
mit meiner Laute gesessen,
hinunterblickend ins weite Tal
mein selbst und der Welt vergessen.

 

Refrain:
Und um mich klang es so froh und hehr
und über mir tagt es so helle
und unten brauste das ferne Wehr
und der Weser blitzende Welle.

 

Wie liebender Sang aus geliebtem Mund,
so flüstert es rings durch die Bäume
und aus des Tales off'nem Grund
begrüßten mich nickende Träume.

 

Refrain

 

Da sitz' ich aufs neue und spähe umher
und lausche hinauf und hernieder,
die holden Weisen rauschen nicht mehr,
die Träume kehren nicht wieder

Die süßen Bilder, wie weit, wie weit!
Wie schwer der Himmel, wie trübe!
Fahr wohl, fahr wohl, du selige Zeit!
Fahrt wohl, ihr Träume der Liebe.

 

 

 

 

 

1835 von Franz von Digelstedt, später vertont von: Gustav Pressel